Oft stehen wir in unserem Leben vor einer wichtigen Entscheidung. Eine Entscheidung, die unser Leben entscheidend verändern kann. Gerade in solchen Situationen, in denen man glaubt, dass die Entscheidung einen unermesslichen Einfluss auf das eigene Leben hat, ist die Angst davor, eine „falsche“ Entscheidung zu treffen, besonders groß. Wir wollen gerade in diesen Situation die richtige Entscheidung treffen.

Aber gibt es überhaupt so etwas wie eine „falsche“ Entscheidung?

In den meisten Fällen ist es doch so, dass man die Auswirkungen einer Entscheidung erst im Nachhinein wahrnehmen und somit die Entscheidung nur rückblickend beurteilen kann. Das bedeutet, eine Entscheidung erst als „richtig“ oder „falsch“ bewertet werden kann, wenn sie schon lange getroffen wurde und auch im Nachhinein nicht mehr geändert werden kann.

In den meisten Fällen gibt es trotzdem eine erste Einschätzung, welche Entscheidung besser zu einem passt, aber man kann im Vorhinein nicht sicher wissen, ob eine Entscheidung richtig oder falsch ist.

Deshalb bin ich der Meinung, dass es in dem Moment, in dem man die Entscheidung trifft, kein Richtig und kein Falsch gibt. Nicht nur, weil man das vorher nicht wissen kann, sondern auch, weil es eine absolut subjektive Einschätzung ist. Was für die eine Person das Richtige ist, muss für die andere Person noch lange nicht das richtige sein.

Obwohl ich glaube, dass es kein Richtig oder Falsch gibt, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen, glaube ich, dass es eine authentischere Entscheidung gibt, die mehr zu dir passt und zu dem, was du dir für deine Zukunft wünschst. Eine Entscheidung, die mehr mit dem übereinstimmt, wer du bist, was du willst und wohin du gehen willst.

Wenn du Entscheidungen für dich selbst triffst, können sie gute oder schlechte Folgen haben, die nicht immer vorherzusehen sind. Aber wenn du eine authentische Entscheidung triffst, ist es egal, welche Konsequenzen sie hat. Denn auch wenn deine Entscheidung negative Folgen haben kann, wirst du sie rechtfertigen können, weil du dich rückblickend nicht anders entschieden hättest. Das macht die Entscheidung in diesem Moment „richtig“ macht. Denn diese Entscheidung, welche Konsequenzen sie auch haben mag, ist eine Entscheidung, zu der du stehst und zu der du dich bekennst.

Deshalb brauchst du dich nicht mit der Last der richtigen oder falschen Entscheidung zu belasten. Es geht vielmehr darum, herauszufinden, welche Entscheidung für dich authentischer ist und eine Entscheidung zu treffen, zu der du unter allen Umständen stehst.

Und dazu möchte ich dir gerne 5 Methoden vorstellen, die mir persönlich immer wieder geholfen haben herauszufinden, welche Entscheidung für mich die authentischste ist.

 

Frage deine Vergangenheit und frage deine Zukunft

Auf der einen Seite stellen wir uns oft vor, wie unsere Zukunft aussieht und haben bestimmte Vorstellungen davon, wie wir selbst in der Zukunft sein werden. Anderseits wissen wir auch, wie wir als Kind waren und was uns glücklich gemacht hat. Diese Aspekte spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung.

Stell dir also mal vor, du fragst dein 35-Jähriges Ich, was du tun sollst. Dann denkst du automatisch darüber nach, wie sich diese Entscheidung auf deine Zukunft auswirkst. Was würde dieser ‚weise‘, ‚nachdenkliche‘ Teil von dir sagen? Was würde dir dein zukünftiges Ich raten?

Aber bevor du nur das auf die Goldwaage legst, versetze dich jetzt in dein 8-jähriges Ich. Die Kleine, die das Leben genossen hat, die immer nur Spaß haben wollte und sich nicht um die Konsequenzen gekümmert hat. Frage dich selbst! Was würde dir dein früheres Ich raten? Hier hast du die Chance, Spaß und Lebensfreude in deine Entscheidung einfließen zu lassen. Wir müssen nicht immer nur den ‚erwachsenen‘ Teil unserer Entscheidung sehen, sondern dürfen genauso auch mal eine ‚kindische‘ Entscheidung treffen und einfach unbekümmert sein.

Jetzt, wo du die Meinung deiner beiden Ichs gehört hast, überlege, ob du sie miteinander vereinbaren kannst. Kannst du verantwortungsvoll sein und trotzdem Spaß haben?
Triff die Entscheidung, die dich jetzt und in Zukunft glücklich macht.

 

Visualisiere deine Entscheidung und höre auf deine innere Stimme

Höre auf dein Inneres. Oft ist es so, dass wir Entscheidungen, die uns richtig erscheinen, nicht als richtig empfinden. Wir fühlen uns nicht wohl, können aber nicht genau benennen, warum wir nicht damit einverstanden sind, weil es auf dem Papier wie die „richtige“ Entscheidung aussieht. Aber dieses Gefühl ist ein Hinweis. Ein Zeichen deiner Intuition. Viele von uns haben verlernt, auf sich selbst zu hören und der ersten Intuition zu folgen, weil wir oft gelehrt werden, rational zu denken und Entscheidungen mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch zu treffen. Auch wenn der Kopf uns oft bei Entscheidungen helfen kann, sollten wir unser Herz und unseren Bauch bei Entscheidungen nicht außen vor lassen. Deshalb ist es wichtig, auf deine Intuition zu hören.

Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht weißt, wie sich deine Intuition bei dir meldet, weil du gar nicht weißt, wie du auf sie hören sollst, dann konzentriere dich einmal ausschließlich auf die Empfindungen in deinem Körper, aber mit dem Fokus auf das Negative. Denn oft meldet sich unsere Intuition viel lauter bei einer Entscheidung, die nicht zu uns passt als bei einer, die passen könnte. Stell dir also deine Entscheidung vor und vor allem, wie dein Leben nach dieser Entscheidung aussehen würde. Was fühlt dein Körper? Was fühlst du? Wenn du merkst, dass sich etwas in dir sträubt, dann ist das ein Zeichen deiner Intuition, dass diese Entscheidung nicht zu dir passt.

Aber wie genau soll sich das anfühlen? Du musst se nicht einmal genau benennen können. Vielleicht ist es ein Ziehen im Bauch, eine Enge in der Brust oder ein flaues Gefühl im Magen? Was auch immer es ist, wenn du es als negativ empfindest, sei dir sicher, dass deine Intuition dich davor warnen will, diese Entscheidung zu treffen.

 

Betrachte deine Entscheidung objektiv. Welchen Rat würdest du deiner Freundin geben?

Manchmal hilft es einfach, die persönlichen Aspekte aus der Gleichung herauszunehmen. Oft machen wir uns viel zu viele emotionale Gedanken und lassen dann die Fakten außen vor. Nimm doch einmal dein Handy und nimm mit einer Memo-App eine „Sprachnachricht“ auf. Wie würdest du deine Situation schildern, wenn du eine Freundin um Rat fragst? Du erzählst ihr die Fakten, deine Gefühle und wie du das Problem siehst. Wenn du damit fertig bist, speichere die Nachricht und lass sie vorerst unbeantwortet. Komme erst später wieder darauf zurück. Vielleicht nach ein oder zwei Tagen.

Höre dir die Nachricht an und stelle dir vor, dass deine Freundin dir diese Nachricht geschickt hat. Vergiss, was du weißt und konzentriere dich nur auf das, was gesagt wird. Und höre dir alles an. Wenn deine Freundin mit diesem Problem zu dir käme, was würdest du ihr sagen? Was würdest du ihr raten? Überlege, wie du deine Entscheidung an die verschiedenen Annahmen anpassen würdest. Gibt es etwas, über das sie noch einmal nachdenken sollte, bevor sie ihre Entscheidung trifft? Schreibe eine Liste mit Stichpunkten zu den Dingen, die sie noch einmal überdenken oder auf die sie achten sollte, bevor sie ihre Entscheidung trifft. Teile ihr dann mit, zu welcher Entscheidung du ihr raten würdest.

 

Nutze eine Pro- und Kontraliste

Ja, ich weiß. Wir alle wissen, dass Pro- und Kontralisten hilfreich sind, und trotzdem benutzen wir sie nie. Aber ich ermutige dich: Schreibe mal alles auf. Schreibe alle Argumente, sowohl Pro als auch Contra, auf ein Blatt.

Wenn du das gemacht hast, streiche alle Argumente von dem Blatt, die sich auf „Lost Value“ beziehen. Das heißt, alle Argumente, die sich darauf beziehen, wie viel Zeit, Geld oder Energie bereits in das Thema investiert wurde. Du solltest dich nicht gezwungen fühlen, etwas zutun, was du nicht magst, nur weil du bereits Zeit und Mühe investiert hast. Es ist immer in Ordnung, etwas zu beenden, was du begonnen hast, wenn es dir einfach nicht mehr den Mehrwert bringt, den du vorher hattest oder dir vorgestellt hast.

Als nächstes streichst du alle Argumente, die sich auf die Meinung anderer beziehen. Du bist es dir selbst schuldig, das zu tun, was für dich richtig ist und nicht das, was für andere richtig ist. Das bedeutet, dass alle Empfehlungen oder Wünsche von Freunden, Familie oder Bekannten gestrichen werden.

Wenn du nun alle diese Argumente gestrichen hast, solltest du eine gute Übersicht über die Gründe habe, die sich wirklich auf dein Gefühl und deine eigene Meinung beziehen. Hier hast du nun die Möglichkeit, deine Argumente zu gewichten. Gibt es etwas, was wirklich ausschlaggebend ist? Oder gibt es ein Argument, das du aufgeschrieben hast, weil es existiert, aber für dich nicht wirklich relevant ist? Bewerte jedes Argument mit einer Wichtigkeit von 1-5 (5 ist das wichtigste und 1 ist für dich unwichtig). Zähle nun die Punkte beider Seiten zusammen und vergleiche sie. Welche Seite hat mehr Punkte? Welche Entscheidung solltest du treffen?

*Hinweis: Achte auch hier wieder auf Tipp 2! Wenn du das Gefühl hast, dass du das niedrigere Ergebnis rechtfertigen willst oder nach Gründen suchst, warum diese Seite jetzt nicht besser abgeschnitten hat, könnte das ein Hinweis deiner Intuition sein, dass dies eigentlich die authentischere Entscheidung ist.

 

Sei mutig!

Oft ist es so, dass wir eigentlich ganz genau wissen, wie wir uns entscheiden wollen. Wir sind nur nicht bereit, es auszusprechen, weil das bedeuten würde, dass dann auch Taten folgen müssten. Aber wenn du schon weißt, was für dich das Authentischste ist, dann setze es um! Fasse Mut und wage es, deinem Herzen zu folgen. Wenn du deinem Herzen folgst, wirst du auf der anderen Seite der Angst, das Glück und den Stolz finden, die dich erfüllen.

 

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen Strategien helfen. Wenn du noch mehr Unterstützung suchst oder wissen möchtest, wie sich diese Strategien auf deine individuelle Situation anpassen lassen und du dazu meine Beratung möchtest, schreibe mir gerne eine Nachricht über mein Kontaktformular oder auf Instagram unter @theyoungfemalesguide.

Bis dahin wünsche ich dir viel Kraft auf deinem Entscheidungsweg.

In Liebe,

Deine online Schwester