Wie du deine persönliche Vision zum Leben erweckst!

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Was ist eine Vision?

Eine persönliche Vision ist deine eigene Vorstellung von der Zukunft. All deine Träume und Ziele, die du dir für dein zukünftiges Ich wünschst. Ein Ziel unterscheidet sich wesentlich von einer Vision, da dies sowohl erreichbar als auch messbar ist. Ein Ziel kommt aus dem Kopf, was oft einem unerfüllten Bedürfnis zu Grunde liegt. Eine Vision hingegen ist etwas auf das du hinarbeiten kannst, bei dem du dich aber immer verbessern kannst. Das heißt, deine Vision dient dir ein Leben lang als Wegweiser, egal wo du dich in deinem Leben gerade befindest. Deine Vision sollte in 5 Jahren noch genauso relevant sein wie heute. Da eine Vision von Werten und Eigenschaften geprägt ist, liegt sein Ursprung in deinem Herzen und wird dich somit auch weiter in deiner Selbstverwirklichung bringen.

Diese Vorstellung von deiner Zukunft hilft dir, dich in deinem Leben zu orientieren und kann dir auch im Alltag helfen, leichter Entscheidungen zu treffen. Genau aus diesem Grund ist es wichtig zu erkennen, was du dir für deine Zukunft wünscht und dies auch festzuhalten, da eine Vision, die schriftlich oder bildlich festgehalten wird, eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit hat, erreicht zu werden.

Warum ist es wichtig, eine persönliche Vision zu haben?

Um eine Vision zu haben, musst du dir vorher Gedanken darüber machen, wo du hinwillst und wie dein Leben aussehen soll. Das hilft dir, darüber klar zu werden, was du wirklich willst, und wird dich dabei unterstützen herauszufinden, was dich im Innersten antreibt.

Aus deiner Vision kannst du dann einfache Ziele und Maßnahmen ableiten, die du umsetzen kannst, um deine Vision schneller und konsequenter zu erreichen. Allein die Tatsache, dass deine Vision dich dazu verleitet, deine Ziele klar zu definieren, ist schon Grund genug, eine Vision zu haben.

Vor allem aber motiviert dich deine Vision, deine Ziele immer im Auge zu behalten. Durch diese neue Ausrichtung deiner Aufmerksamkeit fällt es dir deutlich leichter Entscheidungen zu treffen, da du klar einschätzen kannst, ob diese Entscheidung mit deiner Vision übereinstimmt. Auch im Alltag kannst du viel bewusster an deine Aufgaben herantreten, da du individuell abwägen kannst, ob die Aufgabe dich näher an deine Vision bringt oder nicht. Mit diesem Bewusstsein kannst du deinen Alltag deutlich vereinfachen, da du nun unwichtige Aufgaben, die dich deiner Vision nicht näherbringen, erkennst und dich bewusst dazu entscheiden kannst, diese zur Seite zuschieben.

Eine Vision ist aber vor allem deshalb wichtig, weil sie dir nicht nur als Orientierung bei Entscheidungen und auch im Alltag dient, sondern dich zusätzlich ermutigt, kleine Erfolge zu feiern. Gerade wenn wir uns große, langfristige Ziele setzen, kann es passieren, dass wir den Fortschritt nicht erkennen. Oft sehen wir vor lauter Bäumen den Wald nicht und fragen uns, warum wir diese langfristigen Ziele nicht schnell genug erreichen. Dabei sind es, die vielen kleine Schritte, die zum großen Ziel führen. Diese kleinen Schritte, die jeden Tag gemacht werden, dürfen nicht als unbedeutend angesehen werden. Dadurch, dass du von deiner Vision kleine Schritte ableiten kannst, bei denen du weißt, dass diese einen direkten Einfluss auf das Erreichen deiner Vision haben, kannst du am Ende jeden Tages Revue passieren lassen, wie viel näher du deiner Vision schon gekommen bist. Denn diese kleinen Erfolge sollen auch als das gewürdigt werden, was sie sind: der direkte Weg zu deiner Vision.

 

Woher weiß ich, was meine persönliche Vision ist?

Da sich deine Vision auf deine Träume und Ziele konzentrieren soll, ist sie immer subjektiv. Deine Ziele haben nur für dich eine bestimmte Bedeutung und einen bestimmten Wert.

Um herauszufinden, was deine Vision sein soll, solltest du dich zuerst mit deiner aktuellen Situation auseinandersetzen und reflektieren, wie glücklich und zufrieden du mit deiner Situation bist. Stelle dir die Frage: womit bin ich gerade glücklich und in welchen Bereichen würde ich gerne eine Veränderung sehen oder einfach noch mehr erreichen? Nimm dazu gerne Stift und Papier zur Hand, um deine Gedanken in Stichpunkten festzuhalten. Diese werden deine Anhaltspunkte sein, um deine neue Vision zu kreieren.

Am einfachsten ist es, wenn du dir für deine Vision einen zeitlichen Rahmen setzt. Zum Beispiel wie dein Leben in genau einem Jahr von heute aussehen soll. Und dann unterteile deine aktuelle Situation in verschiedene Lebensbereiche und betrachte diese einzeln. Zum Beispiel: Beziehung, Familie, Finanzen, Hobbys, Zeit für dich selbst, Sexualität, Berufung, Weiterentwicklung, usw.

Folgende Fragen können dir dabei helfen:

  • Wie sieht meine aktuelle Situation aus?
  • Was macht mich unzufrieden?
  • Was wollte ich schon immer mal ausprobieren? Gibt es etwas, das ich machen will, wovor ich Angst habe?
  • In welchem Bereich könnte ich mich verbessern?
  • In welchem Bereich habe ich das Gefühl, dass ich noch nicht mein volles Potenzial ausschöpfe?
  • Was sind meine Stärken? Wo liegen meine Schwächen?
  • Welche persönlichen / beruflichen Ziele habe ich mir bereits gesetzt?

Ich habe meine Ziele definiert. Wie komme ich nun zu meiner Vision?

Das funktioniert, indem du dich fragst: Warum willst du dieses Ziel erreichen? Was soll dir das Erreichen dieses Ziels geben? Stelle dir diese Frage gerne selbst, und hinterfrage immer wieder deine neuen Antworten, die du gegeben hast, um wirklich herauszufinden, was die dahinterliegenden Werte sind, die du mit diesem Ziel erreichen willst. Sobald du diese identifiziert hast, frage dich, ob du diese Werte nicht auch schon auf einem anderen Weg in dein Leben bringen kannst. Was kannst du tun, um diese Werte in deinem Leben zu leben? Wie würde es sich anfühlen, wenn du diese Werte bereits leben würdest? Gerade diese Frage hilft dir dabei, dein Ziel mit einer Emotion zu verbinden.

Wenn du dich darauf konzentrierst, deine Ziele zu erreichen, erinnere dich daran, dass das ‘Wie’ dabei egal ist. Verbeiße dich nicht darin, genau zu kontrollieren, wie du deine Vision erreichst, denn dadurch schränkst du dich selbst nur im Übermaß ein und kannst damit nicht entspannt dein authentisches Ich in die Welt tragen. Wahrscheinlich wirst du sogar überrascht sein, welche Möglichkeiten sich dir bieten. Sei einfach neugierig und offen für die Möglichkeiten, die sich dir präsentieren und spüre die Dankbarkeit dafür, dass deine Vision Wirklichkeit wird. Achte auf die Signale von außen und gehe deine mutigen Schritte, um dich immer wieder für dein Leben zu begeistern.

Meine Vision ist klar… was nun?

Sobald du deine Vision für dich definiert hast, brauchst du einen Weg dich regelmäßig an deine Vision zu erinnern, sodass dein Unterbewusstsein damit arbeiten kann. Dein Unterbewusstsein nimmt den ganzen Tag über Millionen von Informationsfetzen auf und ist darauf trainiert, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen. Nur die wichtigen Informationen gelangen dann in dein Bewusstsein und erst dann kannst du dich damit auseinandersetzen. Dein Unterbewusstsein kann jedoch darauf trainiert werden, was es als ‚wichtig‘ einschätzen soll, um dir somit die Informationen zu liefern, die du für das Erreichen deiner Vision brauchst.

Vielleicht ist dir das schon einmal passiert… dir fällt etwas auf, was du vorher nie aktiv wahrgenommen hast, zum Beispiel, dass der Typ, auf den du stehst, rote Schuhe trägt. Seitdem siehst du überall, wo du hinschaust, Typen mit roten Schuhen. Haben jetzt plötzlich alle angefangen, rote Schuhe zu tragen? Natürlich nicht. Die Typen mit roten Schuhen gab es schon vorher, nur hast du sie nicht aktiv wahrgenommen, weil dein Unterbewusstsein dies als ‘unwichtig’ eingestuft hat. Erst als du dem Fakt eine emotionale Bedeutung gegeben hast (weil du auf den Typen stehst und die roten Schuhe dich an ihn erinnern), hat dein Unterbewusstsein die roten Schuhe als ‘wichtig’ eingestuft und sagt dir nun jedes Mal Bescheid, wenn es rote Schuhe sieht. Genauso funktioniert dein Unterbewusstsein auch mit allem anderen. Das heißt, wenn du dir deine Vision vorstellen kannst und diese auch eine emotionale Bedeutung hat, dann kann dein Unterbewusstsein darauf trainiert werden, alles wahrzunehmen, was damit zusammenhängt und dich dann darauf aufmerksam machen. So konditionierst du dich selbst, auf alles zu achten, was zu deiner Vision passt, und du ermöglichst dir selbst neue Chancen und Möglichkeiten, um deine Vision zu erreichen. Genau aus diesem Grund ist es mit dem reinen Visionieren allein, nicht getan. Es braucht immer noch mutige Schritte und Entscheidungen von dir.

Klar ist jedoch, dass du deinen Fokus und deine Aufmerksamkeit auf das richten solltest, was du im Alltag sehen und wahrnehmen willst. Dabei hilft es, etwas zu haben, das dich immer wieder mit deiner Vision verbindet und dein Unterbewusstsein trainiert. Du kannst dafür verschiedene Möglichkeiten nutzen, wie z.B. ein Mantra, ein Gegenstand oder ein ´Vision Board´. Alles davon kann dir helfen dich täglich an deine Vision zu erinnern. Da eine Vision jedoch emotional aufgeladen sein sollte, ist der effektivste Weg, deine Vision mit einem Visionsfilm darzustellen.

Was ist ein Visionsfilm und wie erstelle ich einen?

Ein Visionsfilm ist ein kurzes Video (2-3 Minuten), dass deine Vision in Bildern und Texten darstellt und mit Musik unterlegt, damit die Bilder noch realer und kraftvoller wirken. Du kombinierst Text, Bild und Ton, um deine Vision maximal fühlen und spüren zu können, sodass du richtig in sie eintauchen kannst.

Mit einem Visionsfilm erweckst du deine Vision zum Leben! Und so kannst du einen Visionsfilm erstellen:

1. Um dir deinen Visionsfilm zu erstellen, sammle zunächst passende Fotos zusammen, die deine Vision widerspiegeln. Suche nach Bildern, die du dir in den einzelnen Lebensbereichen wünschst. Aber auch Bilder, die es schon in deinem Leben gibt und für die du dankbar bist.
Hinweis: Achte darauf, aus welcher Perspektive die Bilder aufgenommen sind. Wenn du dir z.B. eine Yacht wünschst, welches dieser Bilder spiegelt das besser wider, dass du eine Yacht besitzt?

Persönliche Vision 1
Persönliche Vision 2

2. Zu jedem Bild schreibst du eine positive Affirmation dazu. Denke so groß und detailliert wie möglich und achte darauf, dass du ganz konkrete Aussagen machst. Z.B. beim Thema Finanzen: Schreibe nicht nur, dass du reich sein willst. Schreibe auf, wie viel Geld du verdienen willst.
Hinweis: Achte darauf, dass du die Aussagen so formulierst, als ob es jetzt schon so wäre.

3. Verbinde deine positiven Affirmationen mit den Werten, die du leben willst. Auf diese Weise erinnerst du dich daran, dass du mit deinen Zielen die Werte erreichen willst, die dich bereichern.
Hinweis: Welche Emotion soll das Erreichen deiner Ziele bei dir hervorrufen? Lösen die Affirmation und das Bild diese Emotion in dir aus? Denn nur mit der verankerten Emotion kannst du deine Vision wirklich in dein Leben ziehen

4. Suche dir einen Song aus, der dich begeistert und bei dem du eine Gänsehaut bekommst. Dieser Song wird dir helfen dich emotional noch stärker mit deiner Vision zu verbinden.

5. Wenn du alles hast, setzte alles in einem Film zusammen. Am einfachsten geht das mit iMovie (Apple-Nutzer), damit du alle Bilder, Videos und Musikstücke direkt hineinziehen kannst. Pack genau die Ziele rein, die dich begeistern, damit du am Ende ein Video von der schönsten und tollsten Version von dir hast.

Denk daran: Es gibt kein richtig oder falsch. Der Visionsfilm muss nicht perfekt sein, denn du kannst ihn jederzeit bearbeiten und verbessern. Gehe also entspannt an die Erstellung deines Visionsfilms heran.

 

Jedes Mal, wenn du dir nun den Film anschaust, passiert etwas in deinem Gehirn: Es entstehen neue neuronalen Verknüpfungen im Gehirn, da dein Gehirn irgendwann nicht mehr unterscheiden kann, ob du dein neues Leben schon lebst oder ob du es dir nur wünschst. Deswegen hilft es auch, wenn du dich emotional mit deiner Vision verbindest, denn dann wird das, was du dir vorstellst, noch realer.

Das Visionieren wird dir dabei helfen, die richtigen mutigen Schritte mit der größtmöglichen Leichtigkeit zu tun. Denn mit jeder Visualisierung übt dein Gehirn, wie es wäre, sich so zu verhalten und so zu sein, wie du es dir in deiner Vision wünschst. Du lernst also in deiner Vorstellung das, was du in die Tat umsetzen möchtest. Diese Trainingsmethode ist so erfolgreich, dass sie auch in der Musik oder im Profisport eingesetzt wird (Heimsoeth, 2015). Auf diese Weise festigen sich die neuronalen Strukturen, also die Denkweisen, die du gerne haben möchtest. In dem Moment, in dem du dich mit deiner Vision verbindest, übst du dein neues Ich zu leben und “verlernst” immer mehr von deinem alten Ich. Je emotionaler du also deine Vision auflädst, desto leichter wird es dir fallen, in sie einzutauchen. So lässt du Stück für Stück dein altes Ich hinter dir und gehst bewusst mit dem neuen Ich, dass du wirklich sein willst.

Beginne also jeden Morgen damit, den Visionsfilm anzuschauen und dich so für den Tag auszurichten. Du wirst merken, dass du deine Ziele viel klarer vor Augen hast und schon bald deine ersten Erfolge feiern kannst.

Literaturverzeichnis

Heimsoeth, A. (2015). Mit mentaler und emotionaler Stärke zu mehr Führungskompetenz. Wiesbaden: Springer Gabler Wiesbaden.

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